Prof. Dr. Reinhard Herzog
Nach langem zähen Ringen haben sich Bund und Länder im Vermittlungsausschuss auf einen Kompromiss bei der Erbschaftsteuer geeinigt. Da – anders als beim im Juni zwischen Union und SPD gefundenen Kompromiss – diesmal die Grünen mit am Verhandlungstisch gesessen haben, ist mit der Zustimmung des Bundesrats zu rechnen. Interessant für die Apotheker ist, dass die Steuerfreistellungen von 85 % (Regelmodell) bzw. 100 % (Optionsmodell) grundsätzlich weiter erhalten bleiben, allerdings sinkt die Zahl der Beschäftigten, bis zu der eine Befreiung von der Erbschaftsteuer praktisch „automatisch“ erteilt wird, von 20 auf fünf Arbeitnehmer. Unterdessen hat Bundesarbeitsministerin Nahles im „Spiegel“ bereits angekündigt, dass der gefundene Kompromiss nach der nächsten Bundestagswahl neu verhandelt werden soll.
Während über die Einkünfte der Konzernchefs regelmäßig in den Medien berichtet wird, sind die Gehälter der Geschäftsführer von Familienunternehmen weitaus seltener im Fokus. Wie eine Umfrage der Beratungsgesellschaft Kienbaum unter 1.200 Geschäftsführern von 692 Unternehmen in Deutschland ergab, verdienen die Geschäftsführer in der Pharmabranche am meisten, nämlich durchschnittlich 611.000 € im Jahr. An zweiter Stelle stehen die Geschäftsführer in der Automobilbranche mit 574.000 €, gefolgt von den Kollegen aus der Chemieindustrie mit 566.000 €.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2016; 41(19):2-2