Medikationsplan ab Oktober

Was bekommen die Ärzte?


Prof. Dr. Reinhard Herzog

„Extrabudgetär“ stehen 163 Mio. € jährlich für Medikationspläne auf Papier zur Verfügung – für Patienten, die regelmäßig mindestens drei systemisch wirkende Medikamente über mindestens 28 Tage anwenden. Zum Teil war das bereits heute in diversen Pauschalen (z.B. „geriatrischer Behandlungskomplex“) enthalten. Unter Annahme eines Punktwertes von 10,53 Cent (für 2017, ggf. mit kleineren regionalen Abweichungen) erhalten künftig:

Hausärzte einmal pro Jahr 39 Punkte (4,11 €) für die Ausstellung; Aktualisierungen sind darin enthalten! Alternativ (nicht zusätzlich) gibt es einen Zuschlag von 10 Punkten je Quartal auf die Chronikerpauschale (4,21 € p.a.), allerdings unabhängig davon, ob überhaupt ein Plan erstellt wird (!). Der Chronikerzuschlag entfällt, falls der geriatrische Behandlungskomplex abgerechnet wird. Kinderärzte können den Chronikerzuschlag ggf. auch abrechnen.

Fachärzte können die 39 Punkte der Hausärzte unter einschränkenden Bedingungen (z.B. Schmerztherapie) abrechnen. Ansonsten erhalten sie leistungsunabhängig (egal, ob ein Plan erstellt wird) eine automatisch ausgezahlte pauschale Kompensation je nach Fachrichtung, z.B. 2 Punkte je Quartal (0,84 € pro Jahr) für Augen-, HNO-, Frauen- und Hautärzte, 6 Punkte (2,53 € p.a.) für Nervenärzte bis hin zu maximal 9 Punkten (3,79 € p.a.) für Internisten. Das Interesse an „gekaufter Zusatzarbeit“ dürfte sich also bei Haus- und erst recht Fachärzten in Grenzen halten.

Die Details zu den Vereinbarungen finden Sie bei der KBV unter: www.kbv.de/html/1150_24560.php

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2016; 41(19):3-3