Prof. Dr. Reinhard Herzog
Kundenzahlen sind das Wichtigste, daher diese „einfache“ Frage:
Die durchschnittliche Apotheken-Kundenzahl ist seit fünf Jahren statistisch um mehrere Prozent gestiegen – stimmt das?
Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA Nr.23/2016:
3 % statt bislang 1 % Rx-Versandhandelsanteil nach Wert und Menge binnen eines Jahres bedeuten bei 37.000 Ausgangspackungen, 50 € Packungsumsatz und 9,50 € Stückertrag: Im Basisjahr entfallen davon 370 Packungen (Umsatz: 18.500 €, Rohertrag: 3.515 €) auf den Versand. Der Offizin-Apotheke bleiben 1.831.500 € Umsatz bzw. 347.985 € Ertrag. Im folgenden Jahr ist der Markt um 1 % auf 37.370 Packungen und um 4 % auf 1.924.000 € Umsatz gewachsen, Rohertrag bei angenommen unverändertem Stückertrag 355.015 €. Davon schneidet sich der Versand 3 % = 1.121 Packungen ab, Umsatz 57.720 €, Ertrag 10.650 €. Der Offizin-Apotheke bleiben 36.249 Packungen (–2,0 %), 1.866.280 € Umsatz (+1,9 %) bzw. 344.366 € Ertrag (–1,0 %). Das Marktwachstum kaschiert einiges! Verdreifacht jemand binnen eines Jahres in diesem Umfeld seinen Marktanteil, bedeutet das übrigens monatliche (!) Wachstumsraten von gut 16 %. Diese Dynamik ist noch viel entscheidender.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2016; 41(24):2-2