Offline-/Online-Handel

Die Grenzen verschwinden


Prof. Dr. Reinhard Herzog

Das Produkt entscheidet, neben den Serviceleistungen, ob es bevorzugt online, stationär oder auf beiden Wegen je nach momentaner Verbrauchersituation bezogen wird. Immer mehr Verbraucher trennen nicht mehr zwischen den einzelnen Wegen, sondern nutzen sie parallel. Dies ist das kurz zusammengefasste Ergebnis einer neuen Studie der Marktforschungsfirma The Nielsen Company. In Deutschland (Europa) werden demzufolge überwiegend online bestellt …

  • Reisen zu 53 % (67 %),
  • Veranstaltungs-Tickets zu 50 % (57 %),
  • Videospiele zu 50 % (56 %),

mit noch steigender Tendenz. Bei den Körperpflege-/Beauty-Artikeln sagen weltweit 33 % der Kunden, bei den Health-Care-Produkten 30 %, dass sie diese öfter als früher online kaufen. Ähnlich viele Kunden (26 % bzw. sogar 33 %) kaufen diese sensiblen Produkte jedoch seltener online. Das deutet auf „Lernkurven“ und ein Abflachen der Faszination des Neuen hin.

Was die sonstigen Anreize angeht, nutzen 11 % der Deutschen Online-Coupons, jedoch nur 5 % Vorbestellfunktionen, um das Produkt dann im Laden abzuholen. Allerdings können sich rund 40 % vorstellen, das künftig zu tun. Die wirksamsten Lockmittel für den Online-Einkauf sind:

  • Geld-zurück- bzw. Umtausch- Garantie,
  • kostenfreie Lieferung in einem engen Zeitfenster,
  • Bestellstatus-Nachverfolgung auf der Shop-Seite.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2017; 42(03):3-3