AWA-Rückblick

Nachrichten in aller Kürze


Prof. Dr. Reinhard Herzog

Der Wert der Fusionen und Übernahmen in der Pharmabranche stieg im vergangenen Jahr um 14 % von 177 auf 201 Milliarden US-Dollar. Ein Ende dieses Booms ist nicht zu erwarten: Nach einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young ist damit zu rechnen, dass das globale Transaktionsvolumen im Jahr 2017 noch größer sein wird. Hauptgrund hierfür sind laut E & Y die mageren Umsatzaussichten: Die Kostenträger ließen weiter keine Preiserhöhungen bei älteren Produkten zu und bremsten die Wachstumsaussichten bei neu entwickelten Pharmazeutika. Allerdings haben die Übernahmeaktivitäten zu steigenden Schulden bei den Unternehmen geführt. Die „Feuerkraft“ – also die Mittel, die für Zukäufe mobilisiert werden können – ist gesunken und liegt mit derzeit gut 900 Milliarden US-Dollar über ein Fünftel niedriger als 2015.

Mit neuen Verträgen zwischen der AOK Niedersachsen, dem LAV Niedersachsen, der KV Niedersachsen und den niedersächsischen Hausärzteverbänden soll die Arzneimitteltherapiesicherheit erhöht werden. Patienten mit Polymedikation über 65 Jahre, die am Hausarztmodell der AOK teilnehmen, können künftig vom Hausarzt oder in dessen Auftrag von einem speziell qualifizierten Apotheker eingehend zu ihren Medikamenten beraten werden. Vergütet wird dies den Ärzten bzw. Apothekern mit 60 €.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2017; 42(03):2-2