Einkommen

Ärzte und Apotheken im Schnitt ähnlich


Prof. Dr. Reinhard Herzog

Über die Einkommen der „Anderen“ herrscht oft Unkenntnis. Licht in das Dunkel der Ärzteeinkommen bringen Auswertungen des ZI-Praxis-Panels (www.zi-pp.de, ZI = Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung). 266.000 € nahm die durchschnittliche Einzelarztpraxis in 2014 ein, 77 % davon aus der GKV. 142.000 € betrug der Jahresüberschuss vor Steuern und Vorsorge, entsprechend einem verbrauchbaren Nettoeinkommen von 5.900 € monatlich (ledig) bzw. knapp 6.600 € (verheiratet) in der Musterrechnung.

Apotheken im Umsatzbereich um 2 Mio. € erzielen ähnliche Werte. Eine Hausarzt-Einzelpraxis kam im Schnitt auf 310.000 € Umsatz und 162.000 € Brutto-Jahresüberschuss (~ 6.800 € resp. 7.500 € netto monatlich), entsprechende Gemeinschaftspraxen auf 269.000 € Umsatz und 152.000 € Überschuss je Arzt. Durch Operationen bzw. Belegarzttätigkeit bessern Fachärzte ihre Einnahmen teils enorm auf. Eine „konservative“ Augenarztpraxis erzielte beispielsweise Umsätze von 266.000 €, „große Operateure“ hingegen von 624.000 €!

Das Statistische Bundesamt untersucht die steuerlichen Einkünfte aller Freiberufler, wenn auch zeitlich hinterherhinkend. 2012 an der Spitze: Lotsen mit Vor-Steuer-Einkünften von 154.000 €, Ärzte 139.000 €, Zahnärzte 147.000 €. Tierärzte (59.000 €), Krankengymnasten + Co. (knapp 37.000 €) und Heilpraktiker (20.000 €) fallen deutlich ab.

Künstlerische Berufe stehen traditionell mit etwa 21.500 € im Schnitt ganz weit hinten, Steuerberater liegen mit 90.000 € und Wirtschaftsprüfer mit 101.000 € wiederum recht gut im Rennen.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2017; 42(05):3-3