Prof. Dr. Reinhard Herzog
Kommt das ersehnte Rx-Versandverbot jetzt doch noch?
Sicher sind die Chancen gestiegen; doch wie stark würde die durchschnittliche Apotheke überhaupt profitieren, falls diese lästige Rx-Päckchenkonkurrenz endlich wegfiele?
Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA 4/2018:
4% statt 3% prozentuale Aufschlagskomponente oder aber 0,50 € fest je Rx-Packung mehr – was wäre besser? Bei durchschnittlich 37.000 Rx-Packungen bedeuten 0,50 € ein Ertragsplus von 18.500 €. Der Rx-Einkaufswert liegt im Durchschnitt bei etwa 1,5 bis 1,6 Mio. €. Darauf 1% mehr bedeutet ein Plus von 15.000 € bis 16.000 €, also von etwas weniger als bei der 50-Cent-Variante. Bei einer Ärztehaus-Apotheke mit höheren Packungswerten sähe das aber etwas anders aus als bei einer Lauflagen-Apotheke.
Da die Umsatzdynamik bislang immer höher war als die Packungszahlveränderung (gut 3% versus 0,5% bis 1% p.a.), wäre langfristig womöglich doch die 1%-Variante günstiger. Aber nur sehr langfristig, denn ein um 3% höheres Rx-Einkaufsvolumen bedeutet etwa 50.000 € mehr jährlich. Darauf der um 1 Prozentpunkt erhöhte Zuschlag entspricht 500 €. Eine 1%ige Stückzahlzunahme wären dagegen 370 Packungen p.a.: Darauf 0,50 € machen nur 185 € aus. Da schließt sich die Schere nur sehr langsam …
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2018; 43(05):2-2