Dr. Hubert Ortner
Schlafstörungen sind auf dem Vormarsch. Gleich mehrere Studien zeigen, dass der Anteil diagnostizierter Schlafstörungen in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen ist. Nicht erholsamer Schlaf zeigt sich in gestörten Schlafzyklen und -stadien und kann mit einer ganzen Reihe physischer und auch psychischer Gesundheitsprobleme in Zusammenhang stehen. Da Schlafstörungen durch Stress getriggert werden, könnten sie wichtige Hinweisgeber für bestimmte Krankheiten sein. So zeigte sich in einer retrospektiven Studie mit knapp 63.000 Patienten im Alter von 6 bis 16 Jahren, dass Schlafstörungen signifikant zur Entwicklung einer Depression beitragen können.
Wenig verwunderlich wächst der Umsatz mit rezeptfreien Schlaf- und Beruhigungsmitteln seit mehreren Jahren kontinuierlich. Laut den Daten von IQVIA haben die Umsätze 2024 (jeweils gleitender Ein-JahresZeitraum endend mit Juli) gegenüber 2023 um 7,5 % auf 359,4 Mio. € zugelegt. Auffällig: Die Zuwächse fielen bei den Online-Anbietern etwa dreimal so hoch aus wie bei den Vor-Ort-Apotheken.
Klarer Markttreiber ist das Schlafhormon Melatonin: Hier hat die Pharmaindustrie ihre Produktpalette in den letzten drei Jahren deutlich ausgeweitet, während sie das Angebot an anderen OTC-Schlafmitteln reduziert hat. Unterm Strich sind die Umsatzerlöse mit rezeptfreien Melatonin-haltigen Schlafmitteln in den letzten drei Jahren um durchschnittlich 11,5 % p. a. auf 203 Mio. € im laufenden Jahr 2024 gewachsen. Damit machen diese mittlerweile mehr als die Hälfte (54 %) des OTC-Schlafmittelmarktes aus (Quelle jeweils IQVIA).
Der Markt für OTC-Schlafmittel wächst seit Jahren kontinuierlich
Quelle: IQVIA
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