Bei der elektronischen Patientenakte ist noch viel Luft nach oben

So ganz rund läuft es noch nicht: Nach dem Start der ePA-Testphase in rund 230 Praxen aus Hamburg, Franken und Teilen von Nordrhein-Westfalen zeigten sich die teilnehmenden Ärzte in einer aktuellen Befragung der Stiftung Gesundheit noch alles andere als überzeugt. Konkret gaben 71,8 % der Befragten an, dass die Arbeit mit der ePA bislang schlechter als erwartet funktioniert habe. 12,8 % sehen sich in ihren Erwartungen bestätigt, und nur 15,4 % wurden positiv überrascht.

Die Ärzte bemängelten vor allem die Software: 61,0 % der Befragten sehen hier noch Verbesserungsbedarf vor dem bundesweiten Rollout. Zudem kritisierten mehr als die Hälfte der Ärzte (53,7 %) die aus ihrer Sicht unzureichende Bereitstellung von Informationen für Patienten, beispielsweise von Krankenversicherern. Ebenso viele Ärzte sorgen sich weiterhin um die Datensicherheit der ePA.

Die neue Software einrichten und kennenlernen, die Mitarbeiter schulen, um mit der ePA im Praxisalltag arbeiten zu können – all das braucht einiges an Zeit, welche in den Arztpraxen üblicherweise knapp ist. Laut der Umfrage betrug die durchschnittliche Zeit bis zur Einsatzbereitschaft bei den befragten Ärzten immerhin 8,8 Tage.

Wie groß der Aufwand für die ePA in der Anfangsphase in den Praxen ist, zeigen die Antworten sehr deutlich:

• Den Aufwand insgesamt sehen mehr als 70 % der Ärzte als hoch (50,0 %) oder eher hoch (21,2 %).
• Mehr als 80 % halten den Erklärungsbedarf als Arzt gegenüber Patienten für hoch (55,3 %) oder eher hoch (26,3 %).

Wie hat die Arbeit mit der ePA in Ihrer Praxis bisher funktioniert?